Zusammenfassung

Ziel dieser Arbeit war es, das Marketing in seiner veränderten digitalisierten Umwelt aufzuzeigen. Dabei sollte der Fokus auf den daraus resultierenden neuen Möglichkeiten und Herausforderungen für Einzelhändler, insbesondere der Textilbranche zugehörigen Einzelhändler, gelegt werden.

Es hat sich ein facettenreiches Marketing gezeigt. Das Marketing von heute muss seine klassische Denkweise und Struktur ablegen, um multimedialer, vernetzter und insbesondere vorausschauender werden zu können. Der Einzelhändler kann sich das Internet zu Nutze machen, um den vernetzten, anspruchsvollen, modernen Kunden zu erreichen.

Hinsichtlich der Möglichkeiten wurde in den vorangegangenen Kapiteln deutlich, wie viel digitales Ausgestaltungspotenzial für den textilen Einzelhandel sich ergibt, um den Kunden in seinem Kaufentscheidungsprozess optimal zu unterstützen. Indem der digitale Fortschritt in das stationäre Geschäft einbezogen wird, eröffnen sich multimediale Verkaufschancen, die Kundenmehrwerte schaffen. Beispielhaft zu nennen wäre hier die Verwendung von mobilen Anwendungen, mit dem Ziel ein attraktives stationäres Einkaufserlebnis zu schaffen102.

Die Verzahnung aller online und offline gebotenen Kommunikations- und Absatzkanäle, hin zu einem einheitlichen aufeinander aufbauenden System, stellt die Zukunft und gleichzeitig die Herausforderung des Marketings dar. Der Händler kann bei einer Mehrkanalführung von den Synergieeffekten der Kanäle profitieren und somit seine Ziele effizienter erreichen.103

Die Menge an Daten in den einzelnen Verkaufs- und Kommunikationsstellen, die täglich durch den digitalen Wandel produziert werden, beinhalten Anwendungschancen für die Händler, mit denen ein intelligentes Zusammenspiel der Kanäle gesichert werden kann. Dennoch gilt es, diese effizient zu verarbeiten und sie richtig zu deuten, um von ihnen profitieren zu können.104

Es zeigt sich, dass der Kunde in seiner Kaufentscheidung zunehmend von der digitalen Revolution beeinflusst wird und deshalb die Marketingmaßnahmen anhand dessen neu ausgerichtet werden müssen. Er kauft mobiler und vor allem sozialer, mithilfe von Social-Media-Aktivitäten. Der Bezug zu einer Online-Community ist ein großer nicht zu unterschätzender Faktor beim Kundenkauf, dem sich der Einzelhandel bewusst werden muss. Es verbergen sich enorme Potenziale in der Social-Media-Welt für den Handel.105

Trotz der weitreichenden Herausforderungen, die mit der Digitalisierung des Marketings einhergehen, zeigen sich deutlich mehr Vorteile und Gewinnpotenziale für den Einsatz eines multimedialen kanalübergreifenden Marketings.

Die digitale Revolution fordert die Einzelhändler und deren Marketing zu Weiterentwicklung heraus. Deshalb ist es umso wichtiger für das Marketing den Fortschritt nicht an sich vorbei ziehen zu lassen, sondern an dessen aktiver Gestaltung teilzunehmen, um sich in der wettbewerbsintensiven Handelswelt von heute behaupten zu können und anhand dessen zu profitieren.

Forschungsausblick

Der Fokus dieser Arbeit lag insbesondere auf den Chancen und Herausforderungen des Marketings im digitalen Zeitalter. Dabei wurde vermehrt in der Literatur von bislang ungenutzten Potenzialen der Digitalisierung gesprochen. Hinsichtlich der ungenutzten Faktoren und deren Gründe ist derzeit nicht ausreichend geforscht worden. Besonders im Vergleich zum Ausland zeigen sich für Deutschland noch große Unterschiede in der Potenzialausnutzung. Es sollte untersucht werden, weshalb Deutschland als fortgeschrittenes Industrieland dem Ausland hinterherhängt.

Dabei könnte die allgemeine Akzeptanz und Anwendung neuer technologischer Innovationen in der Gesellschaft, wie auch im Handel, untersucht werden. Dazu gehört auch, ob diese im Ausland tendenziell höher sind. Ebenfalls sollte die digitale Zurückhaltung und Ablehnung innovativer Technologien vieler Textileinzelhändler untersucht werden. Damit ist gemeint, die Gründe zu erforschen, weshalb eine Vielzahl an Textileinzelhändlern nach wie vor den traditionellen stationären Handel bevorzugen.

Herausforderungen, sowohl gesellschaftlicher, finanzieller als auch technologischer Natur, in der konkreten Gestaltung des integrierten Marketings des Textileinzelhandels sind tiefergehend zu erforschen. Dabei sollte ebenfalls der Erfolg eines digitalen integrierten Marketings aller Informations- und Absatzkanäle erforscht werden.

Die demografische Struktur der Kunden, die ein kanalübergreifendes Kaufverhalten zeigen, könnte untersucht werden. Sind diese wirklich nur junge Generationen, die sogenannten Digital Natives, oder wagt sich zunehmend auch die ältere Generation in den digital getriebenen Einkauf. Was sind die Beweggründe zur Entscheidung eines Kaufes bei einem multioptionalen Einzelhändler im Vergleich zu einem Einkanal-Einzelhändler.

Der Einfluss und die Ausgestaltung von Mobile- und Social-Media-Aktivitäten auf das zukünftige Marketing ist ebenfalls nicht ausreichend thematisiert. Darunter fällt die Nutzung von Social-Media-Plattformen zur Erhöhung der unternehmenseigenen Reichweite und zur Realisierung der Unternehmensziele.

Weitere Untersuchungen innerhalb der genannten Punkte könnten das Verständnis und die Bedeutung der Digitalisierung für das Marketing deutlicher machen und somit Raum für weitere innovative Entwicklungen schaffen.