Die Elektromobilität fördert den Klimaschutz und bildet ein zukunftsorientiertes Fahrzeug, das allein durch einen Elektromotor betrieben wird. Es gibt auch die Version eines Hybridmotors. Der primäre Antrieb eines Hybridmotors ist ein Elektromotor und wird bei Bedarf durch den sekundären Motor abgelöst, welcher einen Verbrennungsmotor darstellt (Crastan, 2016, S. 85).

Die elektrische Fortbewegung ist ein wichtiger Bestandteil im nachhaltigen Energiesystem (Reichert, Reimann, & Lohr, 2012, S. 453). Jedoch ist der Fortschritt der zukunftsfähigen Autos auf dem Markt noch sehr schleppend. Hierzu gibt es Gründe wie z. B. das unzureichende Angebot an Elektrofahrzeugen im Handel. Die Anschaffungskosten sind zu hoch und die Reichweite der elektrischen Automobile im Vergleich zu normalen Autos gering (Krickel, 2015, S. 61). Während die Anzahl der angemeldeten Elektroautos im Jahr 2008 1.452 betrug, liegt die Zahl der Autos nach zehn Jahren im Jahr 2018 nur bei 53.861 (Statista, 2018a). Um diesem Problem nachzugehen, fördert die Bundesregierung die Elektromobilität und unterstützt die Produktion samt Forschung von Batterien, sodass eine Generation von Hochleistungsbatterien entwickelt werden kann (Bundesregierung, 2018). Die Batteriehersteller arbeiten ununterbrochen an neuen Lösungskonzepten für Stromspeicher, die zum Einsatz in elektrischen Fahrzeugen kommen. Die Fokussierung liegt auf der Speicherkapazität der Akkumulatoren und der kürzeren Ladezeit. Die Entwicklung verspricht, die Reichweite der Fahrzeuge zu erhöhen und die Kosten zu senken (Reichert u. a., 2012, S. 455).

Bundesweit kommen elektrische Fahrzeuge zu Testzwecken auf die Fahrbahn, um Erfahrungen zu sammeln und diese auszuwerten. Die ermittelten Daten führen dazu, neue Geschäftsmodelle und Strategien zu entwickeln (Schneidewind & Scheck, 2012, S. 59). Die hauptsächliche Entwicklung von elektrischen Fahrzeugen ist dem Aufgabenbereich der Automobilindustrie zugeordnet. Die Energiewirtschaft spielt hierbei eine sekundäre Rolle als Lieferant von Energie (Krickel, 2015, S. 61). Die Elektromobilität bietet eine Schnittstelle für drei unterschiedliche Branchen, die jeweils die gleiche Thematik in ihre Strategien eingebettet haben. Zu diesen Sektoren werden die Energieversorgung, die Automobilindustrie und die IT-Industrie zugeordnet. Die Gestaltung der Infrastruktur sowie die Vernetzung der Fahrzeuge und die Abrechnungsmethoden führen zu innovativen Geschäftsmodellen (Schneidewind & Scheck, 2012, S. 57–58).

In erster Linie ist die Elektromobilität für den Energieversorger ein wichtiges Thema, da der Umstieg vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor realisiert wird und somit der Bedarf an Strom steigt. Dies führt dazu, dass der Energieversorger neue Geschäftsmodelle entwickeln muss, um den mobilen Kunden das entsprechende Angebot liefern zu können. Die Tanksäulen sind nicht nur im eigenen Heim notwendig, sondern müssen dem Konsumenten auch auswärts bereitgestellt werden (Krickel, 2015, S. 61). Die Anzahl der Ladesäulen ist von 2016 bis 2018 um knapp 3.000 angestiegen und stehen mit 8.854 Säulen dem Elektrofahrzeugnutzer zur Verfügung (Statista, 2018c).

Die elektrischen Fahrzeuge setzen sich vorerst in Ballungsräumen durch. Einkaufzentren und Kommunen sind wichtige Infrastrukturpartner, um die Lademöglichkeiten für die Elektroautos und somit das einfache Plug & Charge zu gewährleisten. Ebenso gehört auch der Kunde zu einem wichtigen Partner, da die Elektromobilität eine Verknüpfung zur Smart-Home-Technologie fördert (Reichert u. a., 2012, S. 453). Die Gestaltung der Infrastruktur fällt unter die Verantwortung der Energiewirtschaft. Ladesäulen müssen den Fahrern in ihrem Wohnort bereitgestellt werden. Zusätzlich müssen im öffentlichen Straßenverkehr die Ladesäulen wiederzufinden sein. Die Bedienung muss einfach durchführbar sein und die Säulen müssen gegen Vandalismus gesichert sein. Das Netz ist für das Beladen von mehreren Elektrofahrzeugen nicht ausgelegt, weshalb es ausgebaut werden muss (Verband der Automobilindustrie, 2008, S. 15). Für die zukünftige Nutzung der erneuerbaren Energie in Verbindung mit Elektrofahrzeugen ist folglich das Konzept des Smart Grid notwendig (Bertram & Bongard, 2014, S. 108–109).

Es sind drei Zukunftsszenarien für die Fortbewegung der elektrischen Autos vorstellbar. Hierzu gehören das induktive Laden, der Batteriewechsel sowie das Aufladen der Autos mit dem entsprechenden Ladekabel (Reichert u. a., 2012, S. 458).

Beim ersten Entwurf werden Induktionsspulen am Unterboden eingebaut, die dem Elektrofahrzeug während der Fahrt und des Haltens durch ein elektromagnetisches Feld ermöglichen, die Batterie aufzuladen. Diese Variante ist zwar interessant (Reichert u. a., 2012, S. 458), jedoch mühselig, um eine induktive Ladung aus technischer Sicht zu realisieren (Verband der Automobilindustrie, 2008, S. 16).

Das Wechseln von entladenen Batterien durch neue Batterien stellt einen hohen Aufwand dar. Die Batterie ist mit sämtlichen Elementen mit dem Auto verbunden und erschwert das Aus-und Einbauen. Hinzu kommt, dass jeder Hersteller ihre eigene Bauweise hat, weshalb das Batteriewechselkonzept ebenfalls eine schwierige Variante darstellt. Die Fahrzeuge könnten dementsprechend umstrukturiert werden, um so eine Lösungsmöglichkeit zu etablieren. Die Kosten würden hierfür jedoch rapid ansteigen und der dadurch entstehende hohe Kaufpreis den Kunden abschrecken (Verband der Automobilindustrie, 2008, S. 15–16). Einen finanziellen Aufwand stellt auch der Ausbau von Service-Stationen dar, die für dieses Konzept projektiert werden müssen. Um ein Batteriewechselkonzept für die Zukunft lancieren zu können, müssen die Batterien der jeweiligen Hersteller vereinheitlicht werden. Die betroffenen Automobilhersteller würden ihre Vorgehensweise und ihr Geschäftskonzept jedoch für eine nach deren Ansicht unsichere Investition nicht aufgeben (Reichert u. a., 2012, S. 459).

Da die anderen Varianten keine Möglichkeit für derzeitige Entwicklungen darstellen, bleibt letztendlich die Ladesäule für den Verbraucher übrig. Die Ladesäule greift auf das vorhandene Netz zu, weshalb diese Option keine hohe Investition im Vergleich zu den anderen Szenarien darstellt (Reichert u. a., 2012, S. 459). Hinzu kommt, dass die Ladesäulen als zusätzliche Einnahmequellen für die jeweiligen Anbieter agieren. Durch den Ausbau der neuen Technologie entstehen neue Geschäftsmodelle. Einnahmemöglichkeiten stellen das Angebot von Parken und dem gleichzeitigen Laden. Nicht zu vernachlässigen sind die auf den Tanksäulen zur Verfügung stehenden Flächen, die zu Werbezwecken genutzt werden können (Nationale Plattform Elektromobilität, 2011, S. 39).

Die Automobilindustrie vertritt die Meinung, dass der Gebrauch von Ladesäulen kein Aufschlag auf den Strompreis erheben sollte. Somit würde für den Kunden die Wahlfreiheit bezüglich des Fahrzeuges, der Ladestation und des Stromanbieters vorliegen. Dies würde außerdem einen gesunden Wettbewerb gewährleisten (Verband der Automobilindustrie, 2008, S. 10). Es ist wichtig, die Ladesäulen auf Hard- und Softwareebene zu standardisieren (Verband der Automobilindustrie, 2008, S. 16). Durch die Vereinheitlichung wird das Laden an der Tanksäule für den Verbraucher unkompliziert (Reichert u. a., 2012, S. 459). Die Gegebenheit des Steckers und deren korrekte Lage im Inneren des Fahrzeugs sowie die Software, welche für die Datenübertragung der Abrechnung notwendig ist, müssen standardmäßig ausgeführt sein. Bei der Abrechnungsmethode muss zudem festgelegt werden, wie in der Zukunft das Stromladen bezahlt werden soll. Es kann beispielsweise Bargeld in eine Batterieparkuhr eingeworfen oder per Karte vor Ort gezahlt werden. Die Zahlungsweise mit dem Smartphone stellt hierbei eine weitere Alternative dar. Der zu dem Zeitpunkt aktuelle Stromtarif muss ebenso für den Kunden erkenntlich sein (Verband der Automobilindustrie, 2008, S. 16).

Das Volltanken ist mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren in kurzer Zeit möglich, wohingegen jedoch das Laden von einem Elektrofahrzeug mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann (Verband der Automobilindustrie, 2008, S. 10).