Aus den in Kapitel 3 untersuchten Auswirkungen resultieren folgende Anforderungen an einen Produktentwicklungsprozess für mechatronische Produkte. Zur Erstellung der Anforderungen wurde aus verschiedenen Bereichen (Literatur zur Industrie 4.0, Digitalisierung und spezifische Literatur über Cyber-physischer Systeme) im Rahmen der Recherche Auswirkungen identifiziert, zusammengeführt und konsolidiert. Des Weiteren wurde auf Grundlage des aktuellen Standes der mechatronischen Produktentwicklung (wie in Abschnitt 4.1 beschrieben) die Wahl eines Referenzprozessmodells als zu überprüfender Produktentwicklungsprozess getroffen.

Ziel ist es daher, anhand der Auswirkungen der Digitalisierung auf Prozessanforderungen zu schließen. Dies geschieht im spezifischen Betrachtungskontext eines Referenzprozessmodells. Dies bedeutet, dass Anforderungen nur an Prozesse der Systemebene bzw. an Begleit- oder Querschnittsaktivitäten gestellt werden. Die Untersuchungsbasis gewährleistet eine gezielte Erfassung der Anforderungen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Zur Anforderungserstellung wurden Praktiken des Requirement Engineering verwendet (vgl. Anforderungserhebung in der Produktentwicklung, Abschnitt 2.2.5). Es existieren dabei zahlreiche Methoden und Vorgehensweisen zur Anforderungserhebung. Im Rahmen dieser Arbeit wurde u.a. eine gängige Anforderungsschablone zur Unterstützung der Formulierung genutzt.471

Definitionen der verwendeten Begriffe:

Für eine bessere Leserlichkeit und ein besseres Verständnis werden in der Anforderungserhebung folgende Begriffe abgekürzt verwendet:

 – „PEP“ ist die Abkürzung für den betrachteten Produktentwicklungsprozess bzw. das Referenzprozessmodell.

– „SUD“ ist eine Abkürzung für „System under development“ und bezeichnet das zu entwickelnde System.

 – Artefakte472 sind Arbeitsergebnisse in der Entwicklung – z.B. Daten, Dokumente, Bauteile, Modelle, Prozesse etc.