In den meisten Unternehmen und Branchen hat sich der Grundgedanke des Marketings bereits durchgesetzt: eine durchgehende Ausrichtung der Marktbedürfnisse des gesamten Unternehmens. Durch die zunehmende Internationalisierung sowie der steigenden Dynamik und Wettbewerbsintensität der Marktentwicklung wird es für Unternehmen eine Herausforderung auf dem Markt bestehen zu bleiben und sich zu behaupten. Dabei kommt es vor allem darauf an rechtzeitig sämtliche Marktveränderungen zu erkennen und die bewältigen. Diese unternehmerischen Aufgaben werden im Marketing als Unternehmensfunktion zugeschrieben (Bruhn, 2019, S. 13).

Marketing umfasst ein Prozess, der aus Entscheidungen und Gestaltungen besteht und sich zielgerichtet, unter der Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse, allen marktorientierten Unternehmensaktivitäten widmet, um die Unternehmensziele zu verfolgen. Primär ökonomische Unternehmensziele sind hier das Mittel, um die Kundenbedürfnisse zu erreichen. Das Marketing beschreibt einen Wechsel zwischen zwei Parteien, bei dem durch Austauschprozesse die Bedürfnisse zufrieden gestellt werden (Meffert et al., 2008, S. 10).

In dieser Beschreibung werden die wesentlichen fünf Merkmale des Marketing deutlich (die folgenden Aufzählungen sind aus der Quelle: (Bruhn, 2019, S. 14–16):

1. Die Markt- und Kundenorientierte Unternehmensführung:

Im Vordergrund einer marktorientierten Unternehmensführung stehen die Anforderungen des Marktes, zudem auch die Anforderungen der Kunden gehören. Um sämtliche Unternehmensaktivitäten den Kunden- und Marktbedürfnissen anzupassen, müssen diese detailliert analysiert werden.

2. Die Erkenntnis von strategischen Wettbewerbsvorteilen durch die Realisierung der Unternehmensaktivitäten am Nutzen der Kunden:

Die Grundlegende Absicht des Marketings ist die Steigerung des Kundennutzens durch die angebotenen Produkte und Leistungen. Daher ergibt sich die Entdeckung von weiteren Nutzenpotential im Leistungsprogramm als typisches Merkmal. Diese sind in der Lage strategische Wettbewerbsvorteile für das eigene Unternehmen wahrzunehmen, indem sie den Kundenwert steigern.

3. Systematische Entscheidungs- und Planungsprozesse:

Da Marketing eine Managementfunktion ist, folgt ein Entscheidungsverhalten, welches das Ziel einer systematischen Planung verfolgt. Für die Entscheidungsfindung ist es daher notwendig Planungsprozesse für unterschiedliche Entscheidungsbestände zu entwickeln.

4. Innovativen und kreative Problemlösungen: Erfolge am Markt werden sowohl von innovativen und kreativen Problemlösungen erzielt als auch durch analytische Vorgehensweisen erreicht. Für die Durchsetzung der angebotenen Leistungen am Markt erfordert es daher Lösungen zu finden, die einzigartig und ungewöhnlich sind.

5. Die Integration von internen und externen Marktaktivitäten: Eine große Anzahl der Unternehmensabteilungen, wie beispielsweise der Vertrieb, die Marktforschung, die Werbeabteilung oder das Beschwerdemanagement handeln mit indirekter oder direkter Verbindung zum Absatzmarkt. Ein erfolgreiches Marketing erfordert daher die Koordination sämtlicher Funktionsbereiche, um die Sicherstellung einer integrierten Vorgehensweise im Markt und im Unternehmen zu erfüllen. Unter anderem gilt dies auch für die Kooperation mit externen Partnern wie zum Beispiel Werbeagenturen oder Absatzmittlern. Mit Hilfe eins integrierten Marketings kann die Ausschöpfung von Synergieeffekten hergestellt werden und Auswirkungen der Marketingmaßnahmen gegenüber dem Kunden beeinflusst werden.

Diese Merkmale stellen im Marketing die Philosophie der Unternehmensführung dar und gelten für alle Unternehmenstypen und Branchen (Bruhn, 2019, S. 16).